Viele Geburtsratgeber empfehlen es, einen eigenen Geburtsplan zu erstellen. Auch ich habe das im Rahmen meiner persönlichen Geburtsvorbereitung gemacht, und würde es auch immer wieder genau so machen. Heute verrate ich dir was sich dabei bewährt hat, und was ich rückblickend anders machen würde. Unten auf der Seite findest du dann auch eine Vorlage zum Download, die du ganz für dich persönlich befüllen kannst.
Woher kommt unser Bild von Geburt?
Wir haben ja alle so unsere Vorstellungen, wie eine Geburt so abläuft. Viel davon ist geprägt von der Darstellung in Film und Fernsehen. Wer von uns hatte schon die Gelegenheit, in Kindheit oder Jugend eine Geburt bewusst zu erleben! Die Ankunft des ersten Kindes ist in den allermeisten Fällen für uns dahingehend absolutes Neuland. Weil eben diese Darstellung in den Medien aber – glücklicherweise – nur selten etwas mit der Realität zu tun hat, lohnt es sich darüber Gedanken zu machen, wie es denn ablaufen soll, damit es für uns eine gute Geburt wird.
Deshalb möchte ich dir ganz dringend ans Herz legen, dir wirklich zu überlegen was für DICH passt.
In deiner Internet-Blase ist die interventionsfreie Geburt das Ideal? Egal! Wenn du insgeheim große Angst vor Schmerzen hast, dann überleg dir trotzdem ob eine PDA für dich in Frage kommt.
Dein Umfeld rät dir, dass NUR eine Geburt in der tiefen Hocke richtig ist? Egal! Es ist deine Geburt, die in der Position passieren soll die für DICH passt! Wenn das die Rückenlage ist, obwohl du gelesen hast dass das gar nicht so ideal ist – who cares?
Vorstellung vs. Realität
Nicht alle Dinge, die man im Vorfeld strikt ablehnt stören dann aber auch tatsächlich. Bei mir waren es z.B. die Tastuntersuchungen am Muttermund, die ich auf meiner Wunschliste als “so selten wie möglich” angeführt hatte, da ich davon ausgegangen bin dass das sehr irritierend ist. War es aber dann absolut nicht – im Gegenteil, eigentlich hätte ich gerne öfter ein Update gehört, wie weit (haha) wir denn schon waren. In der Geburtssituation war ich aber nicht in der Lage diesen Wunsch zu äußern.
Umgekehrt waren aber Berührungen am Bauch für mich sehr problematisch und brachten mich aus meiner Konzentration – damit hatte ich nicht gerechnet. Ich habe es auch erst sehr spät, und auf konkrete Nachfrage der Hebamme hin, realisiert dass das für mich das Problem war.
Flexibel bleiben!
Überhaupt lohnt es sich, das Thema flexibel anzugehen. Ganz besonders beim ersten Kind weiß frau ja nicht so genau, was da auf sie zukommt. Die vielen Gedanken die man sich im Vorfeld macht sollten nicht dazu führen, dass man zu unflexibel and die Sache herangeht. Sonst ist die Enttäuschung vorprogrammiert. Ich hatte zum Beispiel die sehr konkrete Vorstellung, dass ich zumindest in der Austreibungsphase UNBEDINGT in der tiefen Hocke sein möchte. Tatsächlich war ich dann zuerst im Vierfüßler und am Ende in der Seitenlage – und es war genau richtig so.
Ich habe mich auch gleich zu Anfang vom Begriff “Geburtsplan” verabschiedet, und stattdessen mit “Geburtswunschliste” betitelt. Einerseits, weil ich wie gesagt flexibel bleiben wollte. Andererseits war es mir aber auch wichtig, nicht das medizinische Personal vor den Kopf zu stoßen. Hebammen machen nicht ohne Grund eine lange, gründliche Ausbildung – ich muss ihnen nicht erklären wie sie ihren Job zu machen haben. Wünsche äußern ist aber natürlich ok! Von der Hebamme die uns im Krankenhaus betreut hat wurde der Geburtsplan dann auch sehr positiv mit den Worten “es ist gut wenn man sich im Vorfeld Gedanken gemacht hat” aufgenommen.
Vorbereitet sein
Bei aller Vorbereitung ist aber natürlich wichtig, auch im Vorfeld das Umfeld danach auszusuchen ob es sich mit den eigenen Vorstellungen deckt. Eine Klinik mit extrem hoher Kaiserschnittrate ist vielleicht nicht das Wahre, wenn man sich eine interventionsarme Geburt wünscht. Genausowenig wie ein Geburtshaus, wenn man unbedingt eine PDA möchte. Auf unserer Liste fanden sich demnach viele Dinge, von denen ich aus dem Geburtsvorbereitungskurs wusste, dass sie in “unserem” Krankenhaus aber ohnehin Standard waren. Für den Fall, dass ich aus welchen Umständen auch immer, aber in einer anderen Klinik landen würde, war es mir wichtig das alles festzuhalten. Deshalb habe ich auch ab der 36. Woche den Geburtsplan, eingelegt im im Mutter-Kind-Pass, immer und überall dabei gehabt. Auch Kontaktpersonen für den Notfall usw. habe ich darauf vermekt.
Die Vorlage für den Geburtsplan
Nach dem vielen Gerede ist es jetzt aber soweit – ich zeige euch den Geburtsplan. Den Download-Link findest du ganz unten auf der Seite. Die grau hinterlegten Felder befüllst du mir deinen Daten.
Ganz oben sind wichtige Kontaktdaten vermerkt: Der Name von dir und dem zweiten Elternteil, der ET und dein medizinisches Team. Außerdem der geplante Entbindungsort. Wenn alles nach Plan läuft bist du ja ohnehin dort, aber man weiß ja nie 🙂

Bevor es dann an die konkreten Wünsche geht, habe ich für mich nochmal festgehalten, dass es sich um eine Wunschliste für den Idealfall handelt. Das war für mich selbst wichtig als Erinenrung, weil ich ein bisschen (haha) dazu neige, unflexibel zu sein. Ich empfinde es aber auch als eine Form von Respekt für die Profis in der Geburtshilfe, die tagtäglich großartiges leisten und denen ich nicht vorschreiben wollte, wie sie ihren Job zu machen haben.

Einige konkrete Vorschläge für Formulierungen findest du dann im nächsten Abschnitt. Wähl das für dich aus was auf dich zutrifft und sich für DICH richtig anfühlt:


Hier kannst du die Vorlage für den Geburtsplan herunterladen:
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